Verschätzt: Profis wissen kaum, wie sich die Menschen informieren, Foto: Brigitte Ott

Verschätzt: Profis wissen kaum, wie sich die Menschen informieren

Kommunikationsprofis unterschätzen die Reputation klassischer Medien und überschätzen soziale Netzwerke – und zwar eklatant. Dies hat die Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor in ihrer Studie „Wege zum Verbraucher 2020“ herausgefunden. Demnach glauben 79 Prozent der befragten PR-Experten, dass sie mit sozialen Medien die meisten Konsumenten erreichen. Tatsächlich beziehen aber nur 44 Prozent der volljährigen Deutschen Nachrichten, Unterhaltendes und Produktinformationen aus dem Social Web, das sind also wesentlich weniger Menschen als von PR-Profis gedacht.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Onlinemedien. 77 Prozent der Kommunikationsexperten glauben, über diesen Kanal die meisten Menschen erreichen zu können. Fakt ist: Wesentlich weniger Befragte, nämlich nur 47 Prozent, nutzen diese Möglichkeit zur Informationsbeschaffung.

Eine weitere Fehleinschätzung: Nur 45 Prozent der befragten Kommunikationsexperten glauben, dass gedruckte Zeitungen sich gut eignen, um viele Rezipienten zu erreichen. Aber auch das ist laut der Studienergebnisse falsch, denn 59 Prozent der Bevölkerung sagt, dass Zeitungen in gedruckter Form für sie durchaus eine relevante Informationsquelle ist.

So hat Faktenkontor gefragt: In Kooperation mit dem Marktforscher Toluna und der dpa-Tochter news aktuell hat Faktenkontor eine repräsentative Online-Befragung von 2.000 Deutschen ab 18 Jahren sowie eine B2B-Kommunikatorenbefragung unter 265 Mitarbeitern aus PR-Agenturen und Pressestellen verschiedener Unternehmen durchgeführt (Befragungszeitraum: Juli und August 2018). Die komplette Pressemitteilung gibt es hier.