Studie: Allein gelassen im Netz

Einer Studie der Vodafone-Stiftung zufolge berichtet die Hälfte der jungen Menschen in Deutschland zwischen 14 und 24 Jahren mindestens einmal pro Woche in den sozialen Medien auf Falschnachrichten zu stoßen, fast ein Fünftel sogar täglich. Gleichzeitig fühlen sie sich im Umgang mit Fake News und Hassnachrichten allein gelassen und wünschen sich mehr Aufklärung dazu – insbesondere in der Schule. Jeder Dritte ist sich zudem unsicher, ob er Falschnachrichten überhaupt sicher identifizieren kann und wie er auf Anfeindungen im Netz reagieren soll.

Dabei finden die meisten, dass es die Aufgabe der Plattform-Betreiber wäre, sich drum zu kümmern, gegen Fake News vorzugehen. 58 Prozent der befragten Jugendlichen sehen das so. Beinahe genauso viele (46 Prozent) möchten, dass die Medien aktiv werden. Aber auch die Politik sollte sich des Themas annehmen: 33 Prozent der Befragten sehen die Bundesregierung in der Pflicht, zu handeln. Die jungen Menschen zeigen aber nicht nur mit dem Finger auf andere. Ganz im Gegenteil sehen sie auch sich selbst in der Verantwortung, gegen Falschmeldungen oder Hasskommentare vorzugehen. Und sie tun dies auch. Immerhin ein Viertel (26 Prozent) hat schon einmal Falschnachrichten bei den Betreibern sozialer Medien gemeldet. Aber leider ist die Resonanz seitens der Betreiber eher mau, denn mehr als die Hälfte dieser Beschwerden (56 Prozent) blieb erfolglos oder wurde erst sehr spät bearbeitet.

Auch die Gefahren für die Gesellschaft durch falsche Nachrichten sind den jungen Menschen sehr bewusst. Zwei Drittel glauben, dass die Verbreitung von Falschnachrichten den  gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland gefährdet.

Über die Studie:
Nach Angaben der Vodafone-Stiftung beruht die Studie „Engagiert, aber allein“ auf einer Online-Umfrage im YouGov Deutschland Panel, an der im August 2018 664 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung im Alter von 14 bis 24 Jahren.

Die Studie und alle Grafiken stehen im Internet hier zum kostenlosen Download bereit.

Zur Pressemitteilung mit weiteren Ergebnissen geht es hier.