
Fußballgezwitscher: Was Fans bei der WM so getwittert haben
Datenschutz ist in aller Munde. Nicht zuletzt seit Einführung der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), im Rahmen derer man gefühlt andauernd Formulare unterschreiben oder online bestätigen muss, dass die eigenen Daten in welcher Form und wo auch immer gespeichert sind.
Besonders wenig Vertrauen bringen die Menschen laut einer Umfrage von statista.de beim Thema Daten den Internetdiensten entgegen. 83 Prozent aller Befragten waren demnach im April dieses Jahres der Meinung, dass sich Internet-Dienste wie Google oder Facebook nicht an die gesetzlichen Datenschutzbestimmungen halten. Und dennoch vertrauen viele gerade diesen Diensten und weiteren sozialen Netzwerken sehr viel Privates an. Kein Wunder also, dass sich viele Dienstleister, Research-Spezialisten und Analysten damit beschäftigen, diese dort freiwillig und sehr transparent verfügbaren Daten auszuwerten sowie entsprechende Schlüsse zu ziehen. Meistens geht es dabei sicher darum, dem Nutzer zielgenau Werbung für Produkte zu präsentieren, für die er sich offensichtlich interessiert. Manchmal bieten diese Auswertungen aber auch einfach nur schöne Insights zur ‚schönsten Nebensache der Welt‘.
Eine kurzweilig zu lesende Auswertung von Posts auf Twitter während der Fußball-Weltmeisterschaft hat das Analyse- und Research-Unternehmen Brandwatch gemacht – sicher nicht einfach zum Spaß oder aus Langeweile, sondern um zu zeigen, was mit dieser Art der Analyse alles möglich ist. Es ging darum, herauszufinden, was Fußball- und Twitter-Fans während der Spiele wahrnehmen und über was sie sich austauschen. Alles anhand ihrer Tweets. Dabei differenzierten die Spezialisten zwischen vier Ländern: England, Spanien, Frankreich und Deutschland.
Wenig überraschend: Bier ist nach Brandwatch-Erkenntnissen in allen vier Ländern das wichtigste Getränk. Beim Essen gehen die Fußballfans unterschiedliche Wege. Während die Deutschen am liebsten den Grill anwerfen, dreht sich bei englischsprachigen Unterhaltungen meistens alles um Burger, wohingegen französisch- und spanischsprachige Fußballfans Pizza bevorzugen. Spanier und Deutsche schauen Fußball am liebsten mit Freunden. Unterhaltungen in französischer Sprache weisen darauf hin, dass hier häufig mit Kollegen geschaut wird. Spanische und französische Fußballfans haben die WM-Spiele anscheinend am liebsten in Bars verfolgt.
Selbstverständlich wurde auch die Wahrnehmung der Sponsoren ausgewertet. Hier lag adidas vor Nike – und das obwohl im Finale beide Teams im Nike-Outfit auf dem Platz standen. Ob der französische Präsident Macron oder seine kroatische Kollegin Grabar-Kitarović im strömenden Regen während der Siegerehrung besser ankamen als Russlands Staatspräsident Putin spielte hingegen bei der Auswertung keine Rolle. Vielleicht beim nächsten Mal?
Alle Ergebnisse der Analyse sowie entsprechende Infografiken finden Sie hier.