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Studie zur Digitalisierung: Wie weit sind deutsche Unternehmen?

Sind die deutschen Unternehmen auf dem Sprung ins digitale Zeitalter? Oder gerät der technologische Aufbruch bereits wieder ins Stocken? Mit diesen Fragen hat sich eine Trendstudie von Tata Consultanty Services (TCS) und Bitkom Research beschäftigt. Ergebnis: Rund drei Viertel der deutschen Unternehmen (73 Prozent) sind der Digitalisierung gegenüber aufgeschlossen, eine Steigerung von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2016. Doch es gibt auch Skeptiker: Immerhin 21 Prozent der Befragten sind unentschieden, 5 Prozent lehnen die Digitalisierung ab. Die meisten Unternehmen stecken durchschnittlich 4,6 Prozent ihres Jahresumsatzes in entsprechende Projekte. Die größten Hürden stellen für die Unternehmen die IT-Sicherheit und der Datenschutz dar. Den meisten Nutzen sehen sie hingegen beim Kundenservice und der Kundenakquise, Kostensenkungen erwartet fast die Hälfte (47 Prozent) der befragten Unternehmen.

Die Verantwortung als treibende Kraft bei der Umsetzung wandert dabei scheinbar von der Geschäftsführung zurück in die IT-Bereiche. So stoßen die IT-Experten und ihre Führungskräfte mehrheitlich Digitalisierungsprojekte an. Von der Geschäftsleitung gehen nur bei 42 Prozent der Unternehmen entsprechende Impulse aus.

Welche digitalen Schlüsseltechnologien stehen im Fokus?
In fast allen befragten Unternehmen (93 Prozent) kommen Notebooks, Smartphones oder Tablets zum Einsatz, die für die Mitarbeiter bereitgestellt werden. Auch digitale Meetings werden bei gut zwei Drittel der Unternehmen (63 Prozent) eingesetzt. Die Digitalisierung ist auch eine Herausforderung, der sich Personaler stellen müssen. Laut der TCS-Studie fördern drei von vier Firmen (75 Prozent) die Digitalkompetenz ihrer Mitarbeiter. Aber auch das Recruiting ist mittlerweile geprägt von Onlineplattformen wie XING, LinkedIn oder andere soziale Netzwerke. Immerhin 22 Prozent der Unternehmen optimieren interne Abläufe bei der Verwaltung von Bewerbungen oder der Analyse von Lebensläufen und nutzen entsprechende Programme.

Allerdings rechnen auch 43 Prozent der Entscheider rechnen mit einem Abbau von Arbeitsplätzen, nur 10 Prozent mit einem Zugewinn. Auf die Menschen im Unternehmen kommen also einige Veränderungen zu. Umso erstaunlicher, dass nur jedes dritte Unternehmen den digitalen Wandel mit einem Changemanagement begleitet und seine Mitarbeiter gezielt unterstützt.

So wurden nach Angaben der Herausgeber die Daten erhoben: Für die Studie wurden 905 deutsche Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern repräsentativ ausgewählt. Die Interviews fanden im Mai und Juni 2017 statt. Befragt wurden Führungskräfte, die in ihrem Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind: Geschäftsführer, Mitglieder des Vorstands und Entscheider aus den Bereichen digitale Technologien, IT, operatives Geschäft und Finanzwesen.

Alle Ergebnisse der Studie im Detail finden Sie hier.