Verschätzt: Profis wissen kaum, wie sich die Menschen informieren, Foto: Brigitte Ott

Journalisten-Barometer: Träume und Ängste

Mehr als 600 Journalisten aus Deutschland und Österreich standen dem Marktforschungsunternehmen Marketagent in einer aktuellen Umfrage zu ihrem beruflichen Wunschzettel Rede und Antwort. Gefragt nach der Redaktion, in der sie gerne einmal die Redaktion übernehmen würde, steht die ‚ZEIT‘ ganz vorne. 18,1 Prozent der Befragten würden hier gerne für eine Woche über spannende Themen und interessante Menschen berichten. Auf Platz zwei landet ‚National Geographic‘ (13,1 Prozent) und Platz drei belegt die Redaktion der ‚BILD‘, wo gut jeder zehnte befragte Journalist einmal Redakteur wäre.

Wunsch-Gesprächspartner: Kim Jong-un, die Queen und Angela Merkel

Für ein Exklusiv-Interview hätten die meisten gerne den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un vor dem Mikrofon. 23,7 Prozent der Journalisten und 10,1 Prozent der Journalistinnen würden ihn gerne befragen. Er gewinnt hier gegen seinen politischen Widersacher Donald Trump, den lediglich 5,2 Prozent für einen Wunsch-Gesprächspartner halten. Bei Journalistinnen liegen die Queen und Kanzlerin Angela Merkel vorne: Ein Gespräch mit der britischen Monarchin wünschen sich 18,3 Prozent, die Kanzlerin würden gerne 15,1 Prozent exklusiv befragen.

Idealismus und die Mondlandung

Neben dem Traum-Gesprächspartner fragten die Marktforscher auch nach, was die Journalisten gerne mit ihrer Berichterstattung erreichen möchten. Ergebnis: Ein Drittel möchte mit dem Geschriebenen etwas in Bewegung setzen, das noch Jahre später Menschen hilft. 22,0 Prozent möchten ihre Leser zum Umdenken zu bewegen und 12,9 Prozent möchten etwas schreiben, über das auch Jahre später noch gesprochen wird.

Mit Blick auf große Medienereignisse der Vergangenheit wären 3 von 10 gerne bereits bei der Mondlandung beruflich aktiv gewesen. Für sie ist es das Ereignis, bei deren Berichterstattung sie gerne hautnah dabei gewesen wären. Auf Platz 2 landet für rund ein Viertel die Watergate-Affäre unter den mitreißendsten Geschehnissen, die sie gerne journalistisch begleitet hätten (24,8 Prozent). Und auch die gefälschten Hitler-Tagebücher wecken das Interesse von 23,4 Prozent der österreichischen und 21,5 Prozent der deutschen Journalisten.

Sorgen vor falschen Quellen und falschen Nachrichten treiben die Journalisten um

Für mehr als die Hälfte der Befragten (52,7 Prozent) ist es das größte berufliche Horrorszenario, aufgrund mangelnder Recherche falsche Berichterstattung zu betreiben. Viele (43,4 Prozent) haben auch Angst, einer falschen Quelle zu vertrauen und dadurch falsche Nachrichten in Umlauf zu bringen. Große Sorgen machen sich Journalisten auch, durch ihre Berichterstattung andere in Gefahr zu bringen. Trotz dieser Sorgen und Ängste würden Stünden sich die meisten Journalisten (83,3 Prozent) jederzeit wieder für den von ihnen gewählten Beruf entscheiden.

Alle Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

Quelle: Statista.de

Quelle: Statista.de

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